Die aktuelle Situation queerer Bildungsprojekte in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen war das Thema des ersten regionalen Netzwerktreffens „Queere Bildung in Ostdeutschland“ am 2. Dezember 2024.
Via Zoom haben wir uns zusammen mit neun Teilnehmenden aus sechs lokalen lsbtiaq+ Bildungsprojekten über die spezifischen Herausforderungen und Wünsche der Projekte in den ostdeutschen Bundesländern ausgetauscht und gemeinsam Zukunftsperspektiven für die Weiterführung des überregionalen Austausch ab 2025 entwickelt.
Die prekäre Fördersituation der Projekte und die Sicherheit der Engagierten vor Ort angesichts von organisiertem Rechtsextremismus und steigender Queerfeindlichkeit – deutlich spürbar auch an den Schulen – wurden bei dem Treffen als zwei Haupt-Problemfelder identifiziert. Trotz stetig wachsender Nachfrage an queeren Bildungsangeboten steht es um die Lage der ostdeutschen Bildungsprojekte aktuell nicht gut. Der Wegfall von Fördermitteln sowie die Unsicherheit nach den Landtagswahlen in einigen der Länder verschärfen die Lage in einigen Regionen immens.
Der Austausch hat erneut gezeigt, welch wichtige und unverzichtbare Arbeit die ostdeutschen Projekte vor Ort leisten und welch hoher Druck besonders auf dem Ehrenamt lastet. Queere Bildungsstrukturen in Ostdeutschland müssen erhalten und ausgebaut werden, die Situation der Engagierten vor Ort muss sich spürbar verbessern. Nur so können auch weiterhin so viele Menschen wie bisher von der queeren Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit in Ostdeutschland erreicht werden.
Wir bedanken uns für den produktiven Austausch und die detaillierten Einblicke in die lokale queere Bildungsarbeit. Danke an alle, die beim Vernetzungstreffen dabei waren und ihre Erfahrungen geteilt haben!
Das regionale Netzwerktreffen ist ein Angebot des Modellprojekts „Bildungs_lücken schließen – Aufbau, Qualifizierung und Stärkung queerer Bildungsprojekte in strukturschwachen Regionen bundesweit“ und wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
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Tim Julijan Holzner (Pronomen: er)
Bundesverband Queere Bildung e. V.
Gertrudenstr. 9
50667 Köln